
Ein Klangstuhl gehört in den Bereich der Körperresonanzinstrumente. In der Musiktherapie wird er eingesetzt, weil er Klang und Vibration direkt auf den Körper überträgt.
Wirkprinzipien in der Musiktherapie:
1. Resonanz & Vibration
• Die Saiten des Klangstuhls erzeugen tiefe und lang anhaltende Schwingungen.
• Diese Schwingungen werden nicht nur gehört, sondern körperlich gespürt, ähnlich wie beim Monochord oder Klangbett.
• Dadurch wird die Eigenresonanz des Körpers angeregt (z. B. Wirbelsäule, Brustkorb).
2. Physiologische Effekte
• Förderung der Tiefenentspannung durch Aktivierung des Parasympathikus (Ruhe- und Regenerationsnerv).
• Beruhigung von Atmung und Herzschlag.
• Linderung von Muskelverspannungen und Schmerzen durch Mikrovibrationen.
3. Psychologische Effekte
• Der Klangstuhl vermittelt Geborgenheit (umhüllende Klänge, körpernahes Spüren).
• Er erleichtert den Zugang zu Emotionen, besonders wenn Sprache schwerfällt.
• In der Traumatherapie wird er genutzt, um sicheres Spüren zu ermöglichen. Z.B. Förderung von Körperwahrnehmung bei Menschen mit Behinderungen.
Forschung & Hintergrund
Studien zur Musiktherapie mit Klangkörpern zeigen, dass Vibrationen messbare Effekte auf das Nervensystem haben (z. B. Senkung von Cortisol, Verbesserung der Herzratenvariabilität). Auch wenn der Klangstuhl selbst weniger erforscht ist als z. B. Klangliegen, lassen sich die Ergebnisse gut übertragen.